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CTH 384.1

Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 384.1 (TX 2017-10-29, TRde 2017-10-29)



§ 8'''
88
--
nu [ ... ]
88
A1
Rs. III 1' nu [ ... ]
89
--
89
A1
Rs. III 2' ḫi?-[ ... ]
90
--
d[ ... ]
90
A1
Rs. III 3' d[ ... ]
91
--
[ ... ]
91
A1
Rs. III 4' x [ ... ]
92
--
e-[ ... ]
92
A1
Rs. III 5' e-[ ... ]
93
--
d[ ... ]
93
A1
Rs. III 6' d[ ... ]
94
--
[ ... ]
94
A1
Rs. III 7' x [ ... ]
95
--
[ ... ]
95
A1 + 2
Rs. III 8' [ ... ] x x [ .... ]
96
--
96
A1 + 2
Rs. III 9' [dli-li]-wa-ni-iš G[AŠAN]-YA A-N[A? ... ] Rs. III 10' [ _ _ _ ] me-ma-at-ti
97
--
97
A2
Rs. III 10' pí-an-z[i= ... ]
98
--
98
A1 + 2
99
--
99
A1 + 2
100
--
100
A1 + 2
Rs. III 13' nu-mu pé-ra-an :x-[ ... ]
101
--
101
A1 + 2
102
--
102
A1 + 2
103
--
103
A1 + 2
104
--
104
A1 + 2
105
--
105
A1 + 2
106
--
106
A1 + 2
107
--
107
A1 + 2
108
--
108
A1
109
--
109
A1
110
--
110
A1
Rs. III 27' []x-an DINGIR-LUM GAŠAN-Y[A] Rs. III 28' TI-nu-ši
111
--
111
A1
112
--
112
A1
Rs. III 29' nu ke-e ḪUL-u-[waG]ÌRMEŠ-i[t] Rs. III 30' iš-pár-ra-at-ti
113
--
113
A1
Rs. III 30' na-at ar-[ḫa ... -y]a-ši
114
--
114
A1 + 4
115
--
115
A1 + 4
§ 8'''
88 -- Und [ ... ]
89 -- [ ... ]
90 -- [ ... ]
91 -- [ ... ]
92 -- [ ... ]
93 -- [ ... ]
94 -- [ ... ]
95 -- [ ... ]
96 -- [Lelw]ani48, meine H[errin,] d[en Göttern] übermittelst du [Gutes].
97 -- Sie gebe[n ... ].49
98 -- Ste[h] mir [ ... bei]!50
99 -- Di[ese]s Wort, welches ich bei den Mensche[n] hörte,
100 -- vor mir [ ... ].51
101 -- Ḫattušili, welcher (als) dein Diener [ … ],52
102 -- was das betrifft, dass man über ihn unter Urḫi-Teššob bei den Me[nschen] sagte:
103 -- „Eines kurzen [Lebens ...“],53
104 -- falls Ḫattušili, de[in] Diener, vor EUCH, den Göttern, durch die Hand54 eines Menschen behandel[t] (worden ist),
105 -- oder (falls) irgendeiner hinter ihm55 die Oberen Götter (oder) die Unteren Götter in böse Gesinnung versetzt hat,56
106 -- oder irgendeiner fü[r] eine böse Gesinnung gegen Ḫattušili den Göttern eine Gabe gegeben hat,57
107 -- du, Gottheit, [me]ine [Herr]in, sollst je[n]e bösen Worte nicht [hö]ren!58
108 -- Du sollst dem Ḫattušili, dein[em] Diener, (gegenüber) [eine böse Gesinnung] nicht zulassen!
109 -- Ihr, Götter, Herr[en des Rechtsstreits, sollt] euch [n]icht (gegen) uns den Neidern, den b[ösen ...]-n, zuwend[en]!59
110 -- Du, Gottheit, mei[ne] Herrin, hältst ihn am Leben.60
111 -- Fü[r] die Götter [ü]bermittelst du [Gutes].
112 -- Diese böse[n Worte] trittst du [mit den F]üßen nieder.
113 -- Du [ ... ]-st sie fo[rt].
114 -- Dir, Lelwan[i, meiner Herrin, soll] vor den Göttern das Leb[en] des Ḫattušili, deines Dieners, und der [Puduḫ]e[pa], deiner Dienerin, [aus] deine[m M]und [komm]en!
115 -- Dem Ḫattušil[i, dein]em [Diener,] und der Puduḫepa, deiner Dienerin, gib [lang]e Jahre, Monate und Tage!
Das Zeichen -at- ist am Foto eindeutig zu erkennen. Zu erwarten wäre -aš-.
Zur anatolischen Totengöttin Lelwani vgl. Haas V. 1994a, 405f. und Torri G. 1999a.
Sürenhagen D. 1981a, 115 ergänzt hier: „[Lilw]ani, meine H[errin] x[ ␣␣(wenn Du) [Gutes] sprichst, geben si[e ␣␣]“. Ein Gelübde ist an dieser Stelle allerdings nicht zu erwarten. Singer I. 2002c, 103 übersetzt beide Kola, wie folgt: „[Lilwani, my lady, whatever] you say [to the gods (?)], they grant [it to you]“.
Nach Neu E. 1968a, 49. Sürenhagen D. 1981a, 115 ergänzt hier „ste[he] mir in der [Ange]legenheit bei!“. Haas V. 2006a, 267 übersetzt: „Unterstüt[ze] (nun) meine [Wo]rte!“, aber aufgrund der Zeichenreste kommt memiya(n)- am Zeilenanfang nicht in Frage.
Haas V. 2006a, 267 ergänzt: „und [die man] vor mir [sprach]“.
Singer I. 2002c, 103 ergänzt und übersetzt: „and before me [the matter was said(?), namely, that] Hattusili, who is your servant, [is ill(?)]“. Ebenso Haas V. 2006a, 267.
Nach Sürenhagen D. 1981a, 115. Syntaktisch anders Singer I. 2002c, 103 („[His years] are short“) und Lebrun R. 1980e, 339 („[Ses jours] (seront) courts“).
Die Wendung IŠTU ŠU dient der Markierung der semantischen Rolle des Agens an dem Ausdruck für den belebten Referenten 'Menschen'.
Also: 'hinter seinem Rücken, heimlich'.
Andere Übersetzer fassen die Oberen und Unteren Götter als Subjekt auf, vgl. Singer I. 2002c, 103 („or if any of the Upper gods or the Lower gods has been offended by him“) und Haas V. 2006a, 267 („oder irgendeiner von den oberen und unteren Göttern ihn in das Bösesein gestellt hat“).
piyan nach Beginn des Satzes ist ein neutrales Partizip in der Funktion des direkten Objekts. Singer I. 2002c, 103 übersetzt abweichend wohl unter Tilgung des ersten Partizips mit „or if anyone has offered to the gods in order to damage Hattusili“.
Ein anderes Verständnis im Detail liegt der Übersetzung der ganzen Passage bei Ünal A. 1991b, 815f. zugrunde.
Haas V. 2006a, 267 fasst das Verb transitiv auf: „Le[nket] nicht auf uns, oh Götter, Herren [der Gerechtigkeit], (unsere) böswilligen Neider“. Zum intransitiven Gebrauch, der hier inhaltlich besser passt, s. jedoch CHD L-N, 355-357.
Sürenhagen D. 1981a, 115 übersetzt: „[Und we]nn Du, Gottheit, mei[ne] Herrin, [ihn] gesund machst, so mögest Du ... “. Auch Singer I. 2002c, 104 geht hier von einem Konditionalsatz aus, betrachtet ihn aber anscheinend als Protasis eines Gelübdes. Haas V. 2006a, 267 nimmt indessen einen Wunschsatz an: „[Mögest] du doch ...!“. Das letztgenannte Verständnis entspricht dem Kontext am besten. Der vorliegenden Übersetzung liegt allerdings die Annahme zugrunde, dass der Indikativ hier und in den drei folgenden Kola im Sinne einer zuversichtlichen Äußerung eines (erwünschten) Sachverhalts und damit als eine Ausdrucksform der Bitte zu verstehen ist.

Editio ultima: Textus 2017-10-29; Traductionis 2017-10-29